Das Flaschen Ding – Achtung Aussi denkt mit!
Wir sind im Urlaub und ich habe heute Morgen hinter dem Wobi ein ganz tolles Spielzeug gefunden. Erst war mir das Ding ja suspekt und deshalb habe ich mich vorsichtig angepirscht. Zwei Schritte vor und einen zurück und nicht zu viel Gewicht auf die Vorderpfoten verlagern. Dann kann man im Notfall schneller umdrehen.
Danach folgt das schnüffeln. Ich rieche Mensch, Zucker und viele Sachen die ich nicht kenne. Gefährlich richt es aber nicht. Einmal mit der Nase anstupsen und zurück hüpfen, warten was passiert. Dann das gleiche noch ein paar mal. Nichts!
Also gut es riecht lecker und bewegt sich nicht. So schlimm wird es schon nicht sein. Ich knabbere an einer Ecke, nehme das Ding ins Maul und will es weg tragen, da passiert es. Ein ganz lautes knacken ist zu hören, ich spucke das das Ding sofort aus und renne weg. Hab ich einen Schreck bekommen, was war denn das?
Beim zweiten Anlauf schließe ich meinen Kiefer ganz langsam um das Objekt meiner Begierde und merke das es immer knackt und knistert wenn ich mit den Zähnen drauf rum drücke. Hier und da erschrecke ich mich noch wenn es ganz laut wird aber eigentlich ist es total lustig damit zu spielen.
Ich bringe die Beute auf meinen Platz vor das Wobi und beschäftige mich intensiv damit. Hochwerfen, auffangen, kauen, beißen, schütteln, wegwerfen, hinterher rennen. Es macht total Spaß und viel krach. So das Herrchen zu mir raus kommt und eine weile zuschaut, hier und da lacht und vor allem, verbietet er mir nicht damit zu spielen.
Das ist ganz wichtig, manchmal erwische ich Sachen womit ich nicht spielen soll und wenn ich Herrchen dann zum mitspielen animieren will, findet er das überhaupt nicht lustig. Nicht so dieses Mal! „Wo hast du denn die Flasche her?“ fragt er und kommt zu mir rüber. Ich lege die Flasche hin, Herrchen nimmt sie hoch und untersucht sie.
Das machen wir immer so, damit ich nichts erwische was mir nicht gut tut. Es fällt mir schon ziemlich schwer alles mit Herrchen zu teilen, vor allem weil ich nicht alles zurück bekomme. Zugegeben gibt es dann aber immer ein Leckerchen. Diesmal ist es noch besser, er nimmt die Flasche und geht in Wurfposition! Ich bin zum Absprung bereit, na los wirf schon!
Ich bekomme das Zeichen zum warten. Oh nein, jetzt muss ich nach dem Werfen auch noch die Freigabe abwarten. Ich fixieren die fliegende Flasche bis sie liegen bleibt. Dann muss ich den Blick von der Flasche lösen und Herrchen anschauen. Das ist das Schwerste, denn eine magnetische Kraft zieht meine Pupillen immer wieder zur Flasche zurück. Ich drehe den ganzen Kopf und schaffe es mit Müh und Not den Blickkontakt für ein paar Sekunden zu halten.
Die Freigabe folgt sofort und ich lege einen Katapultstart hin. Ich bin so aufgeregt das ich sogar ein bisschen quietschen muss. Sofort packe ich die Flasche und töte sie, indem ich sie im Genick packe und ganz doll schüttele. Das ist wichtig, damit die Beute nicht mehr abhauen kann. Wäre ja echt schade. Herrchen spielt noch ein bisschen Fangen mit mir, dann kommt wieder das Signal „Platz“ und alles beginnt von vorne.
Irgendwann sind wir beide platt und Herrchen räumt die Flasche weg und wir machen ein Nickerchen zusammen. Nach einer Gassirunde und dem Abendessen geht es dann auch schon ins Bett.
Am nächsten Morgen bin ich als Erster wach und da mir schnell langweilig wird, such ich nach Beschäftigung. Mein Blick wandert herum und erblickt, eine Flasche. Nicht die gleiche wie Gestern, sie riecht auch nur nach Wasser aber egal, Hauptsache was zum spielen. Ich klappere ein bisschen damit rum und auf einmal kommt von Oben. „Lass den Quatsch!“. Wie denn nun, gestern Ok, heute nicht??
Ich spucke die Flasche aus und suche weiter. Herrchen will bestimmt nur keinen Lärm am Morgen. Da, in einer Ecke beim Fahrersitz, steht ein ganzes Paket Flaschen, da ist sogar noch was drin. Ich knabbere am Plastik, bis eine Flasche lose ist, nehme sie vorsichtig ins Maul und zerre sie auf meinen Platz unter dem Tisch. Da kann ich in aller Ruhe darauf rum kauen. Herrchen hat Flaschen ja gestern ausdrücklich erlaubt.
Nach nicht einmal 10 Minuten zischt es plötzlich ganz laut, ich bin klatsch nass. Hoppla, was ist das denn? Aus einem Loch in der Flasche spritzt ein feiner Wasserstrahl. Super, Wasser ist prima! Gerade als ich anfange mit dem Strahl zu spielen, hüpft Herrchen aus dem Bett, nimmt mir mein Spielzeug weg und wirft es aus dem Bus. So ein Spielverderber.
„Was machst Du denn?“ fragt er, ich setze den Hundeblick auf. „Nur weil wir gestern mit einer Flasche gespielt haben, sind alle anderen jetzt Freiwild, oder was?“ Ich hechele ganz aufgeregt. Genau so ist es, will ich sagen. „Was für eine blöde Idee von mir!“ sagt er. was meint Herrchen denn jetzt, war doch ein tolles Spiel.
Ich probiere in den nächsten Tagen noch ein paar mal, eine Flasche zu stibitzen. Bekomme sie aber immer wieder weggenommen, das war es dann wohl mit dem Flaschen Ding.
Naja, ich habe auch anderes tolles Spielzeug.
Eure Schnodderschnuten
(Das Flaschen Ding – Achtung Aussi denkt mit!)