Zeit zu Zweit – Beschäftigung trotz Corona.
Zur Zeit ist bei uns eigentlich alles wie immer. Naja, mal abgesehen davon das wir nicht mehr zum Trailen gehen und auch sonst immer alleine mit Herrchen unterwegs sind. Ich vermisse zwar das Trailen, finde die Zweisamkeit aber super! So habe ich Herrchen ganz für mich, abgesehen vom Dackel natürlich.
Allerdings habe ich mitbekommen das ein paar von Euch, die sonst sehr aktiv beim Hundesport, beim Trainer und in den Gassigruppen sind, die Bude auf den Kopf fällt. Da hab ich mir gedacht, ich erzähle Euch mal was wir so unterwegs treiben um uns zu beschäftigen.
Vorweg hat Herrchen mich gebeten zu betonen das wir nicht in Quarantäne sind und in unserer Gegend auch keine Ausgangssperre herrscht. Lediglich die menschlichen Sozialkontakte sind verboten. Jetzt sieht Herrchen mal wie das ist, wenn man verboten bekommt seine Artgenossen zu begrüßen. Recht so!
Was für Herrchen nicht verboten ist, ist alleine oder eben mit mir und meinem Kumpel raus zu gehen und die Gegend unsicher zu machen. Wir fahren dafür immer in die Reben oder in den Wald, weil wir da keine anderen Menschen treffen. Im Gegensatz zu den Wegen im Ort bzw. vor unserer Haustür. Da ist nämlich deutlich mehr los.
Projekt 1: Futtersuche auf der Gassitour
Das klingt so einfach, ist aber ganz schön schwer. Denn der erste Schritt ist nicht das suchen, sondern das warten. Zuerst lege ich mich also hin, das kann ich natürlich ohne Leine! Dann läuft Herrchen los, oft bis ich ihn nicht mehr sehe und versteckt ein Leckerchen. Dann kommt er zurück und stellt sich neben mich. Das ist der Moment wo ich fast schon platze vor Ungeduld. Schließlich folgt meine Freigabe und ich sause los, zuerst folge ich dabei Herrchen Duftspur und im Zielgebiet versuche ich den Geruch vom Futter zu finden. Wenn das Leckerli so versteckt ist, das ich nicht ran komme, setze ich mich davor, um anzuzeigen das ich es gefunden habe. Ansonsten darf ich es direkt futtern.
Ihr könnt also drei Sachen üben:
Erstens, Platz und Bleib oder wie ihr das sonst nennen wollt. Am Anfang geht Euer Mensch nur ein paar Meter weg, dann aber immer weiter, bis ihr ihn nicht mehr seht. Er holt euch immer an dem Platz ab, wo er euch zurück gelassen hat, damit ihr warten lernt und nicht wie wild los rennt. Erst ohne Ablenkung, also vielleicht Zuhause. Später an Orten wo die Ablenkung immer größer wird. Was Euch ablenkt, wisst Ihr ja selber am besten.
Zweitens, einer Geruchsspur folgen. Dazu macht Euer Mensch auf einer Strecke von 5-10 m kleine Schritte, zum Einstieg am besten auf einer Wiese. In jeden Fußabdruck legt er ein Leckerchen und am Ende liegt dann ein Jackpotleckerchen. Dann läuft er in einer großen Schleife zurück zu Euch. Er darf die gelegte Spur dabei nicht berühren, damit Ihr nachher nicht die falsch Fährte erwischt. Ihr dürft bei der ganzen Aktion natürlich nicht zuschauen. Dann holt er Euch und zeigt mit dem Finger auf den Start. Ich bin mir sicher Ihr habt ruck zuck kapiert das Ihr der Leckerlispur zum Jackpot folgen sollt. Später werden die Schritte auf dem Weg zum Ziel einfach größer und die Leckerli weniger und natürlich ist das Ziel immer weiter weg.
Der letzte Schritt ist es sich zu setzen, wenn Ihr nicht an die Belohnung kommt. Dazu wird Euch, in Eurem Beisein, einfach ein Leckerchen an eine unerreichbare Stelle gelegt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten, wenn Ihr pfiffig seid und es gewöhnt seid Hilfe von Herrchen oder Frauchen zu bekommen, setzt Ihr euch vor dem Ziel hin. Dann gibt es ein großes Trara und natürlich das Leckerchen. Wenn Ihr nicht selber drauf kommt, hilft Euch der Mensch einfach mit dem entsprechenden Kommando. Sitz könnt Ihr ja sicher schon. Selbst verständlich gibt es auch dann ein großes Trara.
Jetzt muss nur noch alles miteinander verknüpft werden, zuerst auf kurzen Strecken, dann auf immer längeren Runden. Am Ende kann Euer Mensch auch auf dem Weg zurück laufen, auf dem er zum verstecken gegangen ist und das Leckerli muss auch nicht immer sichtbar oder auf dem Boden sein. Bei mir liegt es oft auf den Reben, manchmal sogar in einer Rebhütte oder Astgabel. Ziel kann es sein, schon mal 5 Minuten zu suchen. Hört sich wenig an, ist aber für Euch beide eine Herausforderung.
Wenn Ihr das noch nie gemacht habt seit Ihr mit dem Projekt bestimmt ein paar Wochen beschäftigt und das Beste daran ist, Ihr könnt das zu zweit mit Eurem Menschen machen. Wo auch immer Ihr unterwegs seid.
Projekt 2: Fototour durch Wald und Flur
Was ich auch total gerne mache, ist mit Herrchen fotografieren gehen. Da habe ich auch immer seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ob Euer Mensch dabei sein Handy mitnimmt oder eine große Kamera ist nicht wichtig. Folgende Aufgabenstellungen könnt Ihr zusammen mal angehen.
Einen schönen Vordergrund suchen.
Das heißt irgendetwas ist im Bild vor Euch, das muss dabei nicht unbedingt scharf sein. Es geht nur darum dem Bild mehr tiefe zu verleihen. Wenn Herrchen mit dem Handy unterwegs ist, leistet der Portraitmodus dabei gute Dienste.
Sonnenstrahlen als Studiolicht.
Wenn Ihr im Wald unterwegs seid, setzt Ihr Euch so hin, dass Euer Kopf in einem der Sonnenstrahlen ist, der durch die Bäume bricht. Rund um Euch und vor allem hinter Euch sollte es recht dunkel sein. Dann hebt Ihr Euch besonders gut vom Hintergrund ab.
Sportliche Herausforderung
Sucht Euch unterwegs einen umgefallenen Baum oder ein anderes Hindernis, welches Ihr leicht überspringen könnt. Dann bezieht Euer Mensch, je nach Kamera, Position hinter dem Sprung. Ihr wartet natürlich so lange auf der andern Seite, mit ein wenig Anlauf. Dan folgt das Kommando zum los Sausen und Herrchen oder Frauchen halten mit der Kamera drauf. Wenn die ein Handy benutzen, ist auch eine Slomo Video eine tolle Sache. Ihr könnt ja mal die Beispiele anschauen.
So, jetzt ist erstmal wieder gut mit schreiben, denn wir gehen jetzt Raus. Alleine natürlich oder besser Corona sei Dank.
Eure Schnodderschnuten
(Zeit zu Zweit – Beschäftigung trotz Corona.)