Ein Blog
von Sky & Meckie

Erster 1000m Trail

Ein langer Weg zum Glück

Erster 1000m Trail – Ein langer Weg zum Glück.

Heute waren wir zum zweiten Mal diese Woche Trailen. Nur ich und Herrchen und ganz außerhalb der Reihe. „Was hat er denn nun schon wieder mit mir vor?“ Habe ich mich im Auto noch gefragt.

Der Start war ganz Normal, vorsichtshalber habe ich schon mal eine extra Nase voll genommen. Suchobjekte weiblich, 24, gute Laune, geschlechtsreif, guter Körperbau, super Leckerli.

Und los geht es, auf einer Asphaltstraße durch die Reben. Hier sind ganz schön viele Hunde unterwegs und ich rieche ein tolles Hundemädchen. Jetzt muss ich mich ganz doll konzentrieren, damit ich meine Suchgeruch nicht vergesse.

Die Hormone steigen mir nämlich schon zu Kopf und ich fange an zu sabbern. Sagt es bloß keinem weiter aber das passiert mir immer wenn ich hübsche Hündinen wittere. Da spielt mein ganzer Körper verrückt.

Langsam lässt der Duft der Liebe nach und ich kann wieder klar denken und vor allem weitersuchen. Ein ganzes Stück vor uns liegt eine Kreuzung, von links kommen Menschen. Ich schaue auf und überlege ob das schon mein Ziel ist.

Aber sie laufen vor uns her und ich kann nichts erschnüffeln. Der Wind kommt aus der falschen Richtung. Jetzt bin auch ich an der Kreuzung angekommen. Starker Seitenwind verweht mir meine Spur und ich muss einen Bogen laufen um sie wieder zu finden.

Jetzt kann ich auch die Fährte der Wanderer riechen. Mist die sind es nicht. Ich drücke die Nase wieder auf den Boden und atme tief ein. Aus den ganzen Düften muss ich immer den richtigen heraus suchen und es gibt hier gerade viele frische Spuren.

Von vorne kommt ein Fahrradfahrer, ihr wisst ja das ich die nicht leiden kann. Heute ist mir das egal, wenn ich jetzt abbreche finde ich nicht mehr zurück. Er saust an uns vorbei, ich habe eisern die Nase auf dem Boden. Eigentlich müssten wir doch schon da sein.

Ich bin ein bisschen unsicher ob ich noch richtig laufe, weil wir schon solange unterwegs sind. Dann halte ich kurz an und schaue zu Herrchen. Das mache ich sonst nie, bevor ich angekommen bin. Er sieht aber nicht so aus als würde etwas schief laufen, den Blick kenne ich nämlich und ich rieche ja auch noch die Spur meines Ziels.

Also weiter! Wir kommen zur nächsten Kreuzung und hier wird es fürchterlich schwer. Erst kommt ein Auto und wir müssen kurz unterbrechen und außerdem ist es hier noch windiger als an der letzten Abbiegung. In alle Richtungen führen Straßen, ich laufe ein Stück in jede hinein um ganz sicher zu sein.

Meine Konzentration lässt auch schon ganz schön nach und ich habe Mühe mich auf das schnüffeln zu fokussieren. Ok, ich bin mir sicher das es hier geradeaus weiter geht. Herrchen folgt mir ohne eine Miene zu verziehen. Wir müssen doch bald da sein!

Ich nehme noch einmal alle Kräfte zusammen und suche weiter. Es geht noch ein ganzes Stück geradeaus, hier kommt uns jemand entgegen. Aber schon von weitem ist mir klar, das ist der falsche.

Dann kommt eine Weggabelung. Hier bin ich mir gleich sicher, ich muss rechts abbiegen. Außerdem merke ich das die Spur jetzt sehr klar ist. Ich bin also gleich da. Nach 30m auf dem neuen Weg nimmt der Duft schlagartig ab.

Moment mal, bin ich jetzt falsch. Wird es jetzt zum Schluß auch noch schwierig! Ich kann nicht mehr! Da kommt der Geruch meiner Suchperson von der Straßenseite direkt durch ein Gebüsch. Keine Spur sondern der Mensch an sich, da muss sie sein.

Durch das Gebüsch kann ich nicht laufen, ich würde da zwar durch passen aber Herrchen würde gnadenlos stecken bleiben. Ich überlege kurz und laufe dann ein Stückchen zurück und strecke die Nase in die Luft. Genau hier habe ich vorhin eine Lücke in der Hecke übersehen.

Ich schlüpfe hindurch und Herrchen folgt. Vor mir steht ein großer Steinquader, ich schaue um die Ecke, nehme eine Nase voll und setze mich vor die Frau die dort steht. Gefunden!

Die Leckerlidose geht auf und ich kann rein hauen. Herrchen lobt mich ganz doll und strubbelt mir durch das Fell. „Du bist super Bubi, das hast du prima gemacht. Das war dein erster Trail der länger als 1 km war, Perfekt!“

Ich freue mich ganz doll und laufe stolz wie Oskar neben Herrchen zurück zum Auto. Auf dem ganzen Rückweg gibt es Lob und Leckerli. Im Kofferraum bekomme ich erst einmal einen großen Schluck zu trinken. Schnüffeln macht nämlich total durstig.

Jetzt mache ich erst einmal ein langes Nickerchen.

Eure Schnodderschnuten

(Erster 1000m Trail – Ein langer Weg zum Glück.)